Haus Ephesus beim Haus Mariens

Im Dienst der Verkündigung
Seit Herbst 2016 steht dem Institut St. Justinus und der „Gemeinschaft Ephesus“ in Selcuk, in der Nähe des Wohnhauses Mariens (Panaya kapulu), ein Haus zur Verfügung: für Exerzitien, Erholung, Vertiefungs- und Weiterbildungskurse, Einzelner oder kleiner Gruppen Katechisten und anderer apostolisch Tätigen. Unweit davon sind die Ausgrabungsstätten von Ephesus, die Konzilskirche (431), das Grab des Hl. Johannes und zahl- reiche biblische Stätten.

Kleinasien (Anatolien) ist das „heilige Land der frühen Kirche“ und von hier breitete sich das Christentum nach Europa und in alle Welt aus. Diesen Wurzelboden dürfen wir nicht in Vergessenheit geraten lassen. Hier wurde die Kirche im Wortsinn „katholisch“ bzw. universell. Alle großen Entwicklungen des Christentums im 2. Jahrhundert haben ihren Ausgang von Kleinasien genommen.
Nach alter Tradition soll zu Beginn der ersten Christenverfolgung in Jerusalem, zwischen 37 und 42 n. Chr., der Apostel Johannes mit der Gottesmutter Maria nach Ephesus geflohen sein, wo bereits Christen wohnten. Auf dem etwa sieben Kilometer von Ephesus entfernten Nachtigallenberg wurde ein Wohnhaus aus Stein für Maria erbaut, wo sie mit einer Magd lebte.
Die Wiederentdeckung von Panaya Kapulu, dem Wohnhaus Mariens, geschah aufgrund der Visionen der Seligen Ordensschwester Katharina Emmerich und einer Suchaktion in den Bergen von Ephesus durch die französischen Lazaristen Eugen Poulin und Henri Jung.

Am 29. Juli 1891 fanden die beiden Priester eine Quelle und eine in Ruinen liegende Kapelle, die von der damals hier lebenden griechischen Bevölkerung als „Panaya kapulu“ bezeichnet wurde und sehr genau der visionären Beschreibungen der Seligen Katharina Emmerich als Wohnhaus der Mutter Jesu entsprach. Den Namen Panaya Kapulu könnten wir nach unserem Sprachgebrauch etwa mit „Pforte unserer Lieben Frau“ wiedergeben. Die Entdecker bemühten sich, den geschichtlichen Spuren dieses Baues nachzugehen. Man untersuchte die Baubestandteile, vor allem aber den Baukern, dessen Gemäuer nach dem Urteil der Archäologen ins erste Jahrhundert zurück reichen dürfte. Grabungen unter dem Fußboden gaben die Anwesenheit eines Feuerherdes, woraus mit Sicherheit geschlossen werden kann, daß der Bau einmal Wohnzwecken gedient hat.
Die Umstände unter denen das Wohnhaus Mariens gefunden wurde, verdienen es, als ein Zeichen der göttlichen Vorsehung betrachtet zu werden. Dabei hatte einen besonderen Anteil die Barmherzige Schwester Sr. Marie de Mandat-Grancey, die 1915 im Rufe der Heiligkeit in Izmir (Türkei) gestorben ist. Der Seligsprechungsprozeß wurde eingeleitet und der Schwester Marie de Mandat Grancey bereits der Titel Dienerin Gottes verliehen. Heute ist das restaurierte Haus Mariens ein beliebter und in den Sommermonaten stark besuchter Wallfahrtsort geworden, eine Stätte des Gebetes.
